position 54°24,9‘n, 10°15,3‘e
projekte & themen
dabei kommt erlebtem eine ebenso große
bedeutung zu wie nicht selbst erlebtem, weil
vergangenheit oder phantasie.
von zu starkem wind gezwungen, im hafen zu
bleiben, fühlt sie sich eingesperrt, aber zu hause
druckt sie “eingeweht 1. / 2. / 3. tag”, und macht so
deutlich, daß negative gefühle umkehrbar sind.
reale reisen mit ihrem colin archer maya nach
skandinavien führen sie zu phantasiereisen und
reisen in die vergangenheit.
so ist eine berührung mit der geschichte der vikinger
unvermeidlich. sie geht das risiko ein, sie zum
thema zu machen. risiko wegen der
ausgesprochenen nähe zwischen archaisch und
arisch, aber sie in der rechten ecke zu wähnen, ist
sicher nicht einmal anzudenken. sie läßt die helme
entstehen und nennt sie nicht ohne hintersinn
“fundstücke kopflos”. für sie verbindet sich mit den
vikingern ein gefühl von antrieb, dem überschreiten
von grenzen, und danach sehnt sie sich.
die auseinandersetzung mit ihrem leben und dem leben im norden wird größer, und so ist es nicht
verwunderlich, daß das bedürfnis wächst, auch in der darstellungskraft grenzen zu überschreiten.
die linolschnitte “pricke” und “steven” entstehen, maßstäbe sprengend, gedruckt mit einer straßenbauwalze,
bis an die grenze der körperlichen und seelischen erschöpfung. sie sind auflösbar in viele kleine geschichten,
sind suchbilder, hier ein stück reisig, vom wind abgerissen, dort ein vikingerschiff.
grundsätzlich bleibt für mich die frage, kommt das boot nach hause, oder ist der bug in die ferne gerichtet,
steht die pricke einlaufend an steuerbord, oder steht sie auslaufend an backbord?
ich denke, weitere werke werden das zeigen und freue mich, daß birgit mit heidrun schaller einen menschen
gefunden hat, der ihre arbeiten in einer anderen sprache begeleitet.
arne kraft
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